Zwischen Ankommen und Aufbruch – Mein Weg zurück zu mir
- Soulmagazine
- 4. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 1. Aug.

Heute möchte ich etwas mit dir teilen, das tief aus meinem Innersten kommt. Keine glatte Erfolgsgeschichte. Kein „Alles war immer klar“-Weg. Sondern meine Wahrheit.
Ich war schon immer ein Mensch mit Zielen. Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann habe ich es erreicht – privat wie beruflich. Ich habe mir ein Leben aufgebaut, das auf den ersten Blick perfekt war: eine Familie, ein Zuhause, ein sicherer Rahmen. Und doch kam alles anders.
Ein einschneidendes Erlebnis – der viel zu frühe Verlust eines meiner größten Ankerpunkte – hat mein Leben plötzlich in eine andere Richtung gelenkt. Es war, als hätte jemand den Boden unter meinen Füßen weggezogen. Nichts war mehr wie vorher.
Das war der Beginn meiner Suche.
Der Suche nach dem Sinn des Lebens. Nach mir selbst. Nach den Zielen, die irgendwo auf dem Weg zwischen Alltag, Verantwortung und Erwartungen verloren gegangen waren.
Ich fragte mich:
Wo ist die Frau geblieben, die genau wusste, was sie will?
War sie noch da?
Oder hatte sie sich klammheimlich verabschiedet?
Die Antwort kam leise – aber klar: Ich hatte mich selbst verloren.
Nicht auf einmal, sondern Stück für Stück. Zwischen To-do-Listen, Familienpflichten und dem Wunsch, allem und jedem gerecht zu werden – nur mir selbst nicht.
Ich will nicht sagen, dass diese Zeit nicht auch schön war. Sie war richtig – für diesen Moment. Aber rückblickend hätte ich mir gewünscht, mir selbst mehr Raum zu geben. Raum für meine Träume, meine Bedürfnisse, meine Entwicklung.
Der Tod war mein Weckruf. Er hat mich wachgerüttelt – und zugleich so tief erschüttert, dass ich mich fast in dieser Suche nach Antworten verloren hätte.
Ich fing an, alles zu hinterfragen: Bin ich noch die Frau, die ich früher war? Wer bin ich jenseits von Muttersein, Partnerschaft und Karriere?
Was ist meine Berufung – mein Daseinszweck hier auf dieser Erde?
In meinem Drang, mich selbst zu finden, habe ich für einen Moment meine Familie nur noch am Rande wahrgenommen. Ich war da – aber nicht wirklich präsent. Und auch das war eine wichtige Erkenntnis:
Balance bedeutet nicht, sich zu verlieren, um für andere da zu sein. Es bedeutet, für sich selbst einzustehen – und trotzdem verbunden zu bleiben.
Heute weiß ich: Mein Leben hat sich komplett verändert. Ich habe meine Kraft zurückgewonnen. Und trotzdem: Dieses Gefühl, nie ganz angekommen zu sein, blieb. Und weißt du was?
Vielleicht ist genau das mein Weg.
Ich habe erkannt: Ich bin nicht hier, um an einem festen Punkt anzukommen. Ich bin hier, um mich immer wieder neu zu erfahren. Mein Leben ist kein starres Konstrukt – es ist ein Experiment. Und ich bin mittendrin.
Meine Berufung ist nicht „das eine Ding“.
Sie ist vielseitig, lebendig, wandelbar. Sie fließt – so wie ich.
Ich liebe Abwechslung. Wenn etwas zu starr, zu sicher, zu vorhersehbar wird – dann ruft in mir etwas Neues. Und das ist keine Schwäche.
Das ist meine Wahrheit.
Ich bin nicht sprunghaft – ich bin lebendig. Ich bin nicht verloren – ich bin auf dem Weg.
Immer wieder. Immer neu